Managerkrankheit

Momentan bin ich krank. Und ich beschließe, ab morgen wieder gesund zu sein. Fast eine Woche laboriere ich jetzt an Ohr, Nase, Müdigkeit, vielleicht war es eine fieberlose Grippe, die anscheinend momentan auch in Saison ist.
Doch in Wirklichkeit scheint es sich um eine Managerkrankheit zu handeln. Letzte Woche habe ich mir selbst ein Lob ausgesprochen und eine Arbeit zufrieden als vorläufig beendet erklärt und damit fing der Schwächeanfall an. Ungefähr 16 Stunden habe ich jetzt jeden Tag geschlafen. Möglicherweise hatte ich doch Fieber. Ich kenne mich soweit, dass ich auf erhöhte Temperatur schließen kann, wenn sich meine Träume in Schleifen bewegen.
Vor zwei Tagen versuchte ich im Traum eine preisgünstige und schnelle Verbindung von Cannes nach Wien zu finden. Und zwar mir der Eisenbahn. Irgendwann beschloss ich, dass die letzte Strecke Zürich-Wien mit dem Railjet zu erledigen war. Wie komme ich von Cannes nach Zürich. Entweder entlang der Küste nach Genua, von dort nach Mailand und weiter nach Zürich. Aber besser wäre es vermutlich von Cannes nordwestlich in Richtung Genf zu zielen. Ich weiß nicht, wie ich auf Cannes gekommen bin. Eigentlich hatte ich vermutlich Nizza gemeint. Wenn ich fieberfrei bin, wache ich normalerweise auf, schaue geschwind im Internet nach und schlafe beruhigt weiter.
Aber was mich schon beunruhigt hat, war mein absolutes Desinteresse. Ein paar Mails habe ich beantwortet, pro Tag habe ich eine Stunde Klavier geübt, das war es. Weder Einträge auf twoday, noch die Nachrichten – nicht sehr überraschend – haben mich interessiert. Appetit eher durch Abwesenheit auffallend. Eigentlich habe ich nur ans Gesundwerden gedacht, weil am Samstag die nächste Dienstreise ansteht. Und da werde ich wohl wieder fit sein, wie es bei Managern so üblich ist.
Als Workaholic kann ich mich ja nicht mehr wirklich bezeichnen.
300 volle Arbeitstage habe ich noch. Und ich bin verwundert, denn so habe ich nie in meinem Leben gerechnet, nicht einmal während der Bundesheerzeit.

Und mein Beruf geht mir auf die Nerven. Nein, nicht der Beruf, sondern das, was ich darüber in Zeitschriften und in den Nachrichten lese. Die Elektronik und die Informatik gehen in die falsche Richtung. Und da stoße ich mich noch nicht einmal an der NSA. Ich lese Fachzeitschriften und denke mir: da steht nur mehr Sch… drin. Und man darf mir glauben, es liegt nicht daran, dass ich die Inhalte nicht verstehe.


  1. wvs

    “ .. 300 volle Arbeitstage habe ich noch. Und ich bin verwundert, denn so habe ich nie in meinem Leben gerechnet, nicht einmal während der Bundesheerzeit .. „

    Eines ist sicher:
    Sie werden noch verwunderter sein zu erleben, wie von einem Tag auf den anderen alles was wichtig war plötzlich völlig unwichtig sein wird. Wo vorher 30 Telefonate am Tag wenig waren sind plötzlich 30 Telefonate im Quartal schon viel ….
    Aber Sie sind ja einer von den Glücklichen – Sie haben Familie, Hobbies, ein soziales Umfeld und da gibt es bestimmt Vieles, was einen Ausgleich zum Arbeitspensum vor dem Ruhestand herstellt.
    Und wenn ich es recht erinnere wollten Sie doch noch ein Buch schreiben …?

  2. Sunnilein

    Ich vermisste Sie schon. Doch! Bessern Sie sich, ganz bald. Eine Dienstreise und Kranksein passen nicht zu einander. Und nach den 300 Arbeitstagen sollte Ihnen so viel einfallen zu tun (zum Beispiel DAS Buch!), dass es keine „leeren“ Tage geben wird. Es sei denn, die Grippe hat Sie wieder mal erwischt…Alles Gute!

  3. Ich wünsche Ihnen weiterhin
    gute Besserung:-)




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